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Die Kanuabteilung in der Presse

World Masters Games 2017 in Neuseeland

Veröffentlicht von Tim am 01.05.2017

Schon wieder der Älteste in der Altersgruppe 60+. Aber okay die Ergebnisse im Vorjahr waren schon ganz gut. Etwas schwierig gestaltete sich dann nur die Trainingsplanung, wobei Gerd B. sehr viel Zeit zur Verfügung hatte, und diese Zeit optimal nutzen wollte. Was mache ich wann, und in welchem Umfang? Nachschlagemöglichkeiten in Sport-oder medizinischen Büchern gibt es wenig. Puls 190 bei über 60 jährigen. Wenn das mal gut geht. Grünes Licht gab aber der Kardiologe und die Hausärztin, die selbst viel Sporterfahrungen haben. Nach also 3 Trainingseinheiten täglich, Physio, Yoga und Regeneration musste Gerd B. sich durch den Winter kämpfen, denn der Wettkampftermin war schon Mitte April in Auckland. Dort wurde es bald Winter. In Deutschland begann erstmal richtig das Wassertraining. Die Wettkampfstrecke, der Lake Papuke, ist ca. 1500m entfernt vom pazifischen Ozean und unterliegt zudem noch den Wetter und Windbedingungen vom Meer. Dort am See trainiert ein großer Teil der Neuseeländischen Kanunationalmannschaft. Ein motivierendes Gefühl hautnah mit Idolen und prominenten Sportlern zu paddeln. Bei der Senioren Olympiade starten Sportler in unterschiedlichen Sportarten in 5 Jahres Altersklassen von 35 Jahren an bis open End. „Ich fahre hier um die Wette mit ehemaligen Olympiateilnehmern und Weltmeistern „. Dabei sein wäre schon einiges. Nein, nur mit diesem Ziel ist Gerd Bernhard mit seinem Zweier Partner aus Leipzig nicht angereist. Nicht unzählige km trainiert, nicht Stunden im Flieger gesessen. „ Hier bezahlt natürlich niemand etwas dazu. Die Zeit des „Sponsoring ist vorbei. Alles ist Hobby.

Zu den Wettkämpfen selbst, diese waren natürlich vom neuseeländischen Wetter und der Ozeannähe geprägt. Morgens um 8:00 Uhr spiegelglattes Wasser, ein Traum für jeden Rennkanuten.
In den Endlauf kam aber nur jeweils der Erste des Vorlaufes. Ca 1 1 /2 Stunden später der Zwischenlauf schon leichter Wind von der Seite und Kabbelwellen, diese lästigen Dinger, natürlich eigentlich für alle Teilnehmer das Gleiche. Weit gefehlt, die Bahnverlosung hat auch etwas mit Glück zu tun. Am Mittag dann die Endläufe Die Thermik manchmal schon was für Windsurfer.
Wie sah es für Gerd Bernhard und seinen Partner aus? Beim Kanu Marathon Rennen 21 km eine Wildwasserfahrt. Paddeln, laufen mit Boot, paddeln usw. ganze 4 Portagen, so nennt man die ca. 80 m Laufpassagen. Das Rennen endete mit einer Silbermedaille im Kajak Zweier.

WMG 2017

World Master Games 2017:
Hans-Jürgen Klapproth und Gerd Bernhard

 

Die weiteren Renndistanzen wurden dann immer kürzer. Als nächstes die 1000m. Es reichte wieder „nur” für einen 2. Platz. Natürlich große Freude. Die 500m waren am Start mit den gleichen Beteiligten. Dieses Mal nur knapp 2. oder 3. Platz. Es reichte doch für die Silbermedaille.
Jetzt aber die Paradedisziplin von Gerd Bernhard, die 200m. Im Endlauf im Einer Kajak wirklich ein harter Kampf um die Plätze auf das Treppchen. Nur einmal kurz unterbrochen und nach links geschaut. Schon war es nicht ein 3. sondern ein 5. Platz. Danoch alles auf den K2 gesetzt. Ein super Start und die Bootsspitze war vorne. Kurz vor dem Ziel ein Grasbüschel in der Bahn. Hans-Jürgen Klapproth der Partner von Gerd Bernhard „wollte, musste” ausweichen. Ein Wackler im 40 cm schmalen Boot, Bernhard musste kurz auflegen. Schon waren die Gegner vorbei. Dann galt: Das Rennen wiederaufnehmen, Rhythmus finden. Der Regattasprecher rief: the Germans are comming. Nein, eine große Enttäuschung. Man war so nahe dran. Der Titel von 2009 in Sydney war weg.
Der Regattasprecher war übrigens Paul Mc Donnald, der mehrfache Olympiateilnehmer und Gewinner von 3 Goldmedaillen seit 1984 in Los Angeles. Als dann auch noch die Medaillen von Lisa Carringthon, der momentan Weltbesten Kanufahrerin aus Neuseeland überreicht wurden, war der „Frust” über die nicht gewonnene Goldmedaille bald vergessen.

Schon am nächsten Tag konnte man sich richtig über die vierte Silbermedaille freuen. Jetzt, die Wettkämpfe waren vorbei. Die Eröffnungsfeier beinahe noch vor Augen. 2 Wochen kein Training mehr, nichts mehr nur noch Autofahrt und die wunderschöne Landschaft und die Sehenswürdigkeiten genießen.
Dann beginnt schon wieder die Planung und Vorbereitung für nächstes Jahr die WM, 2019 die Europa Masters Games in Turin und 2021 vielleicht nochmal die World Masters Games in Japan, sofern Gott will, die Motivation und der Körper auch.
Die älteste Teilnehmerin bei den World Masters Games jetzt in Auckland lief die 100 m in der Leichtathletik im Alter von 102 Jahren.

Zuletzt geändert am: 22.09.2017 um 12:56

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